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Preis der ökumenischen Jury: 

Begründung: DER NACHTMAHR handelt vom Umgang mit Ängsten. Der Zuschauer nimmt Teil an Tinas Ich-Werdung: Sie begegnet ihren eigenen Schattenseiten in Gestalt eines seltsamen Wesens und lernt, es zu akzeptieren – Tinas Innenwelt wird im Nachtmahr sichtbar. Gleichzeitig geht es um die Akzeptanz von menschlichen Eigenarten – und den gesellschaftlichen Umgang mit Normabweichungen. AKIZ findet dafür einen außergewöhnlichen künstlerischen Ausdruck, herausfordernd, irritierend – und überzeugend.


Die Jury: Gerhard Alt, Melanie Pollmeier, Wolf-Dieter Scheid und Sarah Julia Stroß


Der Preis der Jugendjury: 

Begründung: DER NACHTMAHR war der erste Film, den wir im Rahmen des Festivals gesehen haben. Er hat uns fünf die ganze Woche über, trotz weiterer eindrucksstarker Filme, intensiv beschäftigt. Von Beginn an fesselte uns die gelungene Komposition von Ton und Bild: Musik, Bassfrequenzen und binaurale Töne in Verbindung mit Licht und Montage schaffen eine einzigartige Atmosphäre,  die uns in die Welt von Tina zieht. Diese wird mit einem zunächst schrecklich erscheinenden, mystischen Wesen konfrontiert. Doch nach und nach werden zunächst angelegte Konventionen des Horrorgenres gebrochen und es wird deutlich, dass  von der Kreatur keine Gefahr ausgeht, sondern die ablehnenden Reaktionen ihres Umfeldes die eigentlichen Bedrohungen darstellen. Die den Film über unentwegt leidende Psyche der Hauptfigur, beeindruckend verkörpert von  Carolyn Genzkow, befindet sich stets auf der Schwelle zwischen Realität und Fiktion. Wir als junge Menschen fühlen uns besonders mit diesem Szenario verbunden, da es uns implizit einen Weg zur Selbstfindung aufzeigt. Nach anfänglicher Ablehnung folgt: Annäherung, Toleranz und Akzeptanz.


Die Jury: Carla Bernd, Nicola Bläs, Usama Maurice Nonnenmacher, Yolanda Stabel und Katharina Steffen





Beim Filmfestival Achtung Berlin wurde gestern Abend “Der Nachtmahr” von AKIZ mit dem Preis des Verbands der deutschen Filmkritik ausgezeichnet.


Begründungen: Dieser Film fährt seinem Publikum direkt in die Eingeweide. Noch vor dem eigentlichen Beginn bereitet Regisseur Akiz mit durchaus ernstgemeinten Gesundheitswarnungen auf die Alptraumvisionen vor, die er auf sein Publikum loslässt. Ein Film wie auf Drogen: Mit rastloser Kamera, unbescheidenem und geschultem Stilwillen, einem angstfreien Traum vom deutschen Genrefilm, viel Verve und noch mehr inszenatorischer Euphorie zieht uns „Der Nachtmahr“ in seinen Bann. Ein Film, der sein Publikum ganz sicher spaltet - allerdings mit einer unbedingten Kompromisslosigkeit, die nachhaltig fasziniert und verstört. Eine Ausnahmeerscheinung. Eine Provokation. Ein Glücksgriff für das deutsche Kino.


Die dreiköpfige VDFK-Jury bestand 2016 aus den FilmkritikerInnen Toby Ashraf, Bettina Hirsch und Christoph Petersen.

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